Symptome PCOS

Was sind die symptome von PCOS?

Sei es Akne, ein unregelmäßiger Zyklus oder Unfruchtbarkeit, was auch immer Deine PCOS Symptome sind, sie sind es, die das PCO-Syndrom so beschwerlich machen. Selten treten die unten aufgelisteten Symptome alle auf einmal auf. Es kann aber durchaus sein, dass Du an mehreren Symptomen gleichzeitig leidest. Die meisten Symptome sind für Dich sicherlich präsent, vielleicht gibt es auch andere, die Du bisher noch nicht mit Deiner PCOS-Diagnose in Verbindung gebracht hast.

Viele der Symptome können auch Anzeichen für andere Hormonkrankheiten sein. Deshalb ist es wichtig, dass die Du keine Selbstdiagnose triffst und Dich von Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt untersuchen lässt, um andere Hormonkrankheiten auszuschließen.

Auf dieser Seite erkläre ich Dir, was es mit den verschiedenen Symptomen auf sich hat, wie sie sich äußern und was die Ursachen für die jeweiligen Symptome sein können. Zum besseren Verständnis der einzelnen Symptome würde ich Dir empfehlen, Dich zuvor mit den Ursachen von PCOS auseinanderzusetzen. Mehr über die Ursachen kannst Du unter folgendem Link erfahren:

Zyklusstörungen

Zyklusstörungen sind eine der häufigsten Symptome des PCO-Syndroms. Diese können sich darin äußern, dass Du einen verlängerten Zyklus mit seltenen Monatsblutungen hast, der zwischen über 35 Tagen und maximal 90 Tagen liegt. Dein Zyklus und Deine Monatsblutungen können allerdings auch komplett ausbleiben. Dies ist der Fall, wenn Du länger als 90 Tage keine Blutung hattest. Deine Periode kann im Fall eines unregelmäßigen Zyklus normal, sehr stark oder auch nur sehr leicht sein, was von Frau zu Frau unterschiedlich ist.

Eine weitere Störung in Deinem Zyklus kann ein nur seltener oder ausbleibender Eisprung sein. Das Ausbleiben Deines Eisprungs kann einerseits zu einer Verstärkung Deiner Zyklusstörungen und gleichzeitig der Grund für Deine Unfruchtbarkeit sein. Trotz regelmäßigen Zyklus kann es sein, dass Du nur unregelmäßig einen Eisprung hast oder dieser komplett ausbleibt.

Die Hauptursache für die Störungen in Deinem Zyklus sind ein zu hoher Anteil an männlichen Hormonen (Androgenen). Um die Zyklusstörungen in den Griff zu bekommen ist es deshalb wichtig, Deinen Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Akne & Hautunreinheiten

Falls Du unter Akne und Hautunreinheiten leidest, werden diese ebenfalls von zu viel männlichen Hormonen (Androgenen) im Körper ausgelöst. Die Akne tritt dabei häufig im Gesicht auf, kann aber auch im Dekolleté oder auf dem Rücken zu finden sein. Die Hautunreinheiten treten meist verstärkt in der zweiten Zyklushälfte auf.

Ein zu hoher Anteil an männlichen Hormonen, beispielsweise Testosteron, begünstigt einerseits die Talgproduktion in den Talgdrüsen und verursacht andererseits eine Verhornung der Hautporen. Eine Überproduktion von Talg und Hornzellen fördern das Wachstum von Bakterien, was zu einer Infektion der Poren und schließlich zur Entstehung von entzündeten Pickeln führt.

Haarausfall

Zu viele männliche Hormone (Androgene) können außerdem die Ursache für Deinen Haarausfall und schnell fettendes Haar sein. Vereinfacht erklärt verkürzt ein hoher Anteil von Androgenen die Wachstumsphasen Deiner Kopfhaare. Dadurch verkümmern die Haarwurzeln schneller und ein vermehrter Ausfall Deiner Kopfbehaarung ist die Folge. Ähnlich wie bei Akne und Hautunreinheiten wird gleichzeitig die Talgproduktion in den Haarwurzeln auf Deiner Kopfhaut verstärkt, was zu schneller fettig werdendem Haar führen kann. 

Männliche Behaarung

Gegensätzlich zum Haarausfall auf Deiner Kopfhaut, können die Androgene an anderen Körperstellen zu Deinem männlichen Behaarungsmuster führen. Eine männliche Behaarung kann insbesondere in Deinem Gesicht und auf Deinem Oberkörper auftreten oder auf Deinem Rücken vorkommen. Gleichzeitig kann sich Deine Schambehaarung verstärken und auf den Bauchbereich und die Oberschenkel ausweiten. Anders als bei der Kopfbehaarung stimulieren die männlichen Hormone in diesen Bereichen den Haarwuchs.

Unfruchtbarkeit

Falls Du einen Kinderwunsch hast, sind – neben den bereits genannten Symptomen –  Unfruchtbarkeit und ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten die wohl schlimmsten Begleiterscheinungen Deines PCO-Syndroms. Beide Symptome sind auf ein Ungleichgewicht zwischen Deinen männlichen Hormonen (Androgenen) und Deinen weiblichen Hormonen (Östrogenen) zurückzuführen. Hast Du zu viele männliche Hormone bringen diese Deinen weiblichen Zyklus durcheinander, was zu verschiedenen Problemen führen kann.

Einerseits hemmen Androgene die Heranreifung Deiner Eizellen und Dein monatlicher Eisprung bleibt möglicherweise aus. Die männlichen Hormone können außerdem den Aufbau Deiner Gebärmutterschleimhaut unterdrücken oder zu einer Verdickung Deiner Gebärmutterschleimhaut führen, falls Du Deine Periode nur unregelmäßig hast. In beiden Fällen ist die Einnistung einer befruchteten Eizelle sehr unwahrscheinlich oder nicht möglich. 

Solltest Du einen Eisprung haben und die Eizelle kann sich in Deiner Gebärmutterschleimhaut einnisten, kann es trotzdem in den ersten Wochen der Schwangerschaft gehäuft zu Fehlgeburten kommen. Insbesondere in den ersten Schwangerschaftswochen spielen Deine Hormone eine wichtige Rolle, um die Reifung Deiner eingenisteten Eizellen zu fördern. Sind Deine Hormone im Ungleichgewicht, kann es zu Störungen im Reifungsprozess kommen und eine Fehlgeburt leider die Folge sein.

Übergewicht PCOS Ursache und Symptom

Übergewicht

Falls Du übergewichtig sein solltest, kann Dein Übergewicht einerseits ein PCOS Symptom sein, gleichzeitig aber auch die Ursache für das PCO-Syndrom. Der Grund für Dein Übergewicht kann unter anderem eine Insulinresistenz sein. In diesem Fall wird die Energie aus Deiner Nahrung nicht zur Energiegewinnung genutzt, sondern wird in Form von Fett in Deinen Zellen gespeichert. Deshalb kann es Dir schwer fallen abzunehmen und überschüssige Pfunde loszuwerden. Das überschüssige Fett landet im Falle einer Insulinresistenz häufig auf Deinen Hüften oder im Bauchbereich. Dies kann durch zu viele männliche Hormone noch begünstigt werden.

Polyzystische Ovarien

Auch wenn die polyzystischen Ovarien dem PCO-Syndrom seinen Namen verleihen, musst Du im Falle einer PCOS-Diagnose nicht zwangsläufig polzystische Eierstöcke haben. Dennoch sind sie ein sehr häufiges Symptom, wenn Du unter PCOS leidest. Im Vergleich zu den anderen Symptomen sind die polyzystischen Ovarien jedoch weniger greifbar, weil sie nur mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung sichtbar sind und selten mit Schmerzen einhergehen.

Jeden Monat reifen in Deinem Eierstock eine Reihe von Eizellen in sogenannten Eibläschen heran, von denen im Regelfall eine zum Eisprung gelangt. Die anderen Eibläschen verkümmern und der Zyklus beginnt von vorne. Im Falle von PCOS reift oftmals keine Deiner Eizellen zum Eisprung heran. Bleibt der Eisprung aus, bleiben die mit Flüssigkeit gefüllten Eibläschen zurück und verkümmern nicht. Die zurückbleibenden Eibläschen werden als funktionale Zysten bezeichnet und sind auf dem Ultraschallbild als schwarze Punkte zu erkennen.

Als Ursache für die Entstehung von polyzystischen Ovarien ist wie bei den anderen Symptomen ein Überschuss an männlichen Hormonen zu nennen. Androgene hemmen den Eisprung und damit die Rückbildung der Eibläschen. In seltenen Fällen ist eine operative Entfernung der funktionalen Zysten erforderlich.

Metabolisches Syndrom

Wenn Du unter dem PCO-Syndrom leidest, hast Du ein größeres Risiko weitere Krankheitsbilder zu entwickeln, die man unter dem sogenannten metabolischen Syndrom zusammenfasst. Zum metabolischen Syndrom zählt man:

  • Zuckerstoffwechselstörungen bzw. erhöhten Blutzucker (z.B. Diabetes oder Insulinresistenz)
  • Übergewicht (insbesondere überschüssiges Fett in der Bauchregion)
  • Fettstoffwechselstörungen (z.B. erhöhte Cholesterinwerte)
  • Bluthochdruck

Insulinresistenz und Übergewicht sind die häufigsten Ursachen für die Entstehung von PCOS. Sie beeinflussen sich gegenseitig und erhöhen gleichzeitig Dein Risiko früher oder später eine Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck zu entwickeln. Dadurch erhöht sich Deine Wahrscheinlichkeit signifikant, später im Leben Herzkreislauferkrankungen, Schlaganfälle oder Krebs zu bekommen. Das metabolische Syndrom wird nicht umsonst auch als tödliches Quartett bezeichnet. Deshalb ist es so wichtig, dass Du das PCO-Syndrom an der Wurzel angehst und die Ursache behebst, um Folgekrankheiten zu vermeiden, anstatt nur die Symptome zu unterdrücken.

Prämenstruales syndrom

Als wären die oben aufgelisteten Symptome nicht schon genug, leidest Du vielleicht zusätzlich unter dem prämenstrualen Syndrom (PMS) bzw. prämenstrualen Symptomen. Darunter versteht man Symptome die vorwiegend in Deiner zweiten Zyklushälfte, zwischen Eisprung und Periode, auftreten. Diese können von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein. Symptome, welche Dir möglicherweise bekannt vorkommen, können sein:

  • Unterleibsschmerzen
  • Brustspannen
  • Hautunreinheiten
  • Kopfschmerzen
  • Verdauungsprobleme
  • Wassereinlagerungen
  • Heißhunger
  • Müdigkeit
  • Reizbarkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Antriebslosigkeit

Unter dem prämenstrualen Syndrom leiden auch viele Frauen, die kein PCOS haben. Grund für Deine prämenstruale Beschwerden sind häufig ein Ungleichgewicht Deines Hormonhaushalts, das durch das PCO-Syndrom noch verstärkt werden kann.

Psychische Belastung

Was auch immer Deine PCOS Symptome sein mögen und egal wie ausgeprägt sie sind, es ist wahrscheinlich nicht immer einfach für Dich damit umzugehen. Insbesondere Symptome wie Akne, männliche Behaarung, Übergewicht und ein unerfüllter Kinderwunsch können am Selbstbewusstsein nagen und eine psychische Belastung sein. Nicht selten können die Symptome ein Auslöser für Depressionen sein.

Falls Deine PCOS Symptome Deine Lebensqualität negativ beeinflussen und Du seelisch unter ihnen leidest, würde ich Dir auf jeden Fall empfehlen Dir Hilfe zu holen. Das kann in Form einer PCOS Selbsthilfegruppe sein oder durch Unterstützung eines Therapeuten. Über seine Probleme zu reden kann Wunder bewirken und nach Hilfe zu Fragen ist ein Zeichen der Stärke, nicht der Schwäche. Selbsthilfegruppen ganz in Deiner Nähe kannst Du unter folgendem Link finden:

Zusätzliche Unterstützung kannst Du auch über die Facebook-Gruppe „PCOS – gemeinsam stark“ erhalten. Hier findest Du Frauen, die mit den gleichen Problemen wie Du zu kämpfen haben, erhältst Tipps zur Behandlung von PCOS, kannst Dich austauschen und in einem geschützten Rahmen Deine Fragen stellen. Mehr zur Facebook-Gruppe erfährst Du unter folgendem Link: 

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