Ursachen PCOS
Was sind die Ursachen für PCOS?
Die genauen Ursachen für PCOS sind zwar noch nicht abschließend erforscht, es gibt jedoch verschiedene Faktoren die zur Entstehung beitragen. Im Bereich der Schulmedizin spielt die Betrachtung der Ursachen für das PCO-Syndrom bisher eine untergeordnete Rolle. Es werden häufig lediglich Deine Symptome unter die Lupe genommen und wie man diese mit den richtigen Medikamenten behandeln kann. Das kann zwar für die Linderung Deiner Symptome erfolgreich sein, löst aber langfristig nicht die Ursachen für PCOS. Setzt Du die Medikamente ab, kommen Deine Symptome im Regelfall wieder zurück. Gleichzeitig erhöhst Du Dein Risiko, weitere Krankheiten wie beispielsweise Diabetes oder Bluthochdruck zu entwickeln.
Wenn Du Dein PCOS dauerhaft in den Griff bekommen und Folgekrankheiten vermeiden möchtest, gilt es das Problem an der Wurzel zu behandeln und nicht Deine Symptome zu unterdrücken. Deshalb ist es wichtig die Ursachen für die Entstehung von PCOS zu verstehen.
Auslöser und Ursachen für PCOS
Die Ursachen für Dein PCO-Syndrom können genauso vielfältig wie Deine Symptome sein. Dabei unterscheide ich zwischen Ursachen und Auslösern. Verschiedene Auslöser können die Ursachen hervorrufen und letztere können PCOS verursachen. Mögliche Auslöser können mit einem ungesunden Lebensstil gleichgesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Schlafmangel oder Stress.
Beispiel: Eine der häufigsten Ursachen für die Entstehung von PCOS ist eine Insulinresistenz. Eine Insulinresistenz entsteht jedoch nicht aus heiterem Himmel, vielmehr können verschiedene Auslöser zu einer Insulinresistenz führen. Auslöser können in diesem Fall eine ungesunde Ernährung oder Übergewicht sein.
Teilweise können sich die Ursachen gegenseitig beeinflussen und die Ursachen die Auslöser noch verstärken: ein Teufelskreis. PCOS ist sehr komplex, daher habe ich Dir anhand der folgenden Übersicht mögliche Auslöser und Ursachen bildlich dargestellt, welche zur Entstehung von PCOS beitragen. Diese können von Frau zu Frau unterschiedlich sein. Deine Auslöser und Ursachen zu definieren ist der erste und wichtigste Schritt, um PCOS und Deine Symptome natürlich in den Griff zu bekommen
Auslöser für PCOS
Die Erklärungen anbei sollen Dir einen groben Überblick verschaffen, was es mit den verschiedenen Auslösern auf sich hat. Nicht alle müssen auf Dich zutreffen und sie sind teilweise etwas überspitzt dargestellt. Sie sollen Dir jedoch helfen herauszufinden, an welchen Bereichen Du arbeiten kannst.
Ungesunde Ernährung
Du ernährst Dich hauptsächlich von Fertigprodukten. Gemüse und Obst nehmen keinen oder nur einen kleinen Teil Deiner Mahlzeiten ein, dazu isst Du viele Kohlenhydrate und bist eine kleine Naschkatze.
Bewegungsmangel
Ganz nach dem Motto: „Sport ist Mord!“ Dein Bewegungsradius beschränkt sich auf den Weg von der Wohnungstür zum Auto oder von der Couch zum Kühlschrank.
Schlafmangel
Müdigkeit und Antriebslosigkeit sind Dein ständiger Begleiter. Das Gefühl von Ausgeschlafen sein kennst Du nur vom Urlaub oder Wochenende.
Stress
Sei es Stress von außen, der auf Dich einwirkt oder Stress, den Du Dir innerlich selbst erzeugst. Du fühlst Dich permanent wie ein Hamster im Laufrad.
Umwelt
In der Natur verbringst Du nur selten Deine Zeit, stattdessen bist Du tagtäglich Chemikalien und Schadstoffen aus Deiner Umwelt ausgesetzt.
Umfeld
Du hast niemanden mit dem Du Deine Geschichte teilen kannst oder fühlst Dich von Deinem Umfeld, sei es Dein Partner, Deine Familie oder Deine Freunde, nicht verstanden.
Mindset
In Deinem Kopf läuft ein Film in Dauerschleife, der Dir zig Gründe nennt, was in Deinem Leben nicht richtig läuft.
Leberfunktion
Deine Leber hat jeden Tag ganz schön was zu tun, um zu entgiften: Kaffee, ungesundes Essen, Alkohol, Chemikalien… Und deshalb fehlt ihr die Zeit, sich um Deine Hormone zu kümmern.
Darmerkrankungen
Du hast Verdauungsprobleme und bist geplagt von einem Blähbauch, den Du unter weiter Kleidung versteckst.
Lebensmittelunverträglichkeiten
Du leidest wissentlich oder noch wahrscheinlicher unwissentlich an Lebensmittelunverträglichkeiten, die Dein Wohlbefinden und Deine Gesundheit negativ beeinflussen.
Ursachen für PCOS
Du möchtest mehr über die Ursachen für Dein PCO-Syndrom erfahren? Durch Klick auf die Symbole unten gelangst Du zu den verschiedenen Ursachen.
Insulinresistenz und PCOS
Ein gestörter Zuckerstoffwechsel ist einer der häufigsten Ursachen für die Entstehung von PCOS. Rund 70% aller Frauen, die unter PCOS leiden, haben eine sogenannte Insulinresistenz. Falls Du übergewichtig bist, ist die Wahrscheinlichkeit noch höher. Du kannst allerdings auch eine Insulinresistenz ohne Übergewicht haben.
Was ist Insulin?
Bevor ich Dir erkläre, was es mit der Insulinresistenz auf sich hat, gilt es zu verstehen, was Insulin ist. Wenn Du Zucker oder Kohlenhydrate isst, werden diese während des Verdauungsprozesses in ihre kleinste Form aufgebrochen. Das Endprodukt ist meistens Glukose. Die Glukose wird im Dünndarm in Deinen Blutkreislauf aufgenommen und zu Deinen Zellen transportiert. Damit die Glukose von Deinen Zellen aufgenommen werden kann, um sie in Energie umzuwandeln, ist vereinfacht ausgedrückt ein Schlüssel erforderlich. Dieser Schlüssel wird in Form von Insulin von Deiner Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet.
Wie entsteht eine Insulinresistenz?
Deine Zellen nehmen nur so viel Energie auf wie sie zur Energieherstellung benötigen. Nimmst Du häufig zu viel Zucker oder einfache Kohlenhydrate zu Dir, ist Dein Blutzuckerspiegel ständig erhöht und Deine Bauchspeicheldrüse muss mehr Insulin produzieren, damit die Glukose in Deine Zellen gelangen kann. Allerdings reagieren Deine Zellen über die Zeit weniger auf Insulin und folglich kann weniger Glukose von Deinen Zellen aufgenommen werden. Deine Zellen werden sozusagen resistent gegenüber Insulin und Dein Glukosegehalt im Blut steigt. Als Resultat produziert Deine Bauchspeicheldrüse noch mehr Insulin.
Wie verursacht die Insulinresistenz PCOS?
Das überschüssige Insulin im Blut verursacht eine Überproduktion an männlichen Hormonen (Androgenen, z.B. Testosteron). Gleichzeitig hemmt Insulin die Produktion des sogenannten Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG), welches im Regelfall überschüssige männliche Hormone bindet und diese abtransportiert. Beide Faktoren tragen zu Deinem erhöhten männlichen Hormonspiegel bei. Ein Überschuss an männlichen Hormonen ist die Hauptursache für die meisten PCOS Symptome wie beispielsweise Zyklusstörungen, Hautunreinheiten, männliches Behaarungsmuster, Haarausfall und Unfruchtbarkeit. Mehr zu den einzelnen Symptomen erfährst Du hier.
Insulinresistenz und das metabolische Syndrom
Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel und eine Überproduktion an Insulin können langfristig dazu führen, dass sich Deine Zellen nicht mehr öffnen lassen und die Insulinproduktion zurückgefahren wird. Dadurch fehlt Deinen Zellen und Organen die erforderliche Energie und Du läufst Gefahr, Diabetes Typ 2 zu entwickeln.
Eine Insulinresistenz begünstigt gleichzeitig Deine Gewichtszunahme. Wird die Glukose nicht mehr in Deinen Zellen aufgenommen, wird sie in der Leber in Fett umgewandelt und in Deiner Bauchregion gespeichert.
Neben Übergewicht und Diabetes erhöht PCOS Dein Risiko eine Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck zu entwickeln. Die vier Krankheitsbilder werden unter dem sogenannten metabolischem Syndrom zusammengefasst.
Deshalb ist es so wichtig nicht nur die Symptome von PCOS zu behandeln, sondern die Auslöser und Ursachen anzugehen, um weiteren Krankheiten vorzubeugen. Die gute Nachricht ist, dass man eine Insulinresistenz durch einen gesunden Lebensstil einfach und natürlich in den Griff bekommen kann.
Übergewicht und PCOS
Übergewicht und Insulinresistenz bei PCOS
Insulinresistenz und Übergewicht sind zwei Ursachen von PCOS, die sich gegenseitig beeinflussen. Einerseits trägt insbesondere ein ungesunder Lebensstil zu Deinem Übergewicht bei, wobei eine ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel die größte Rolle spielen. Andererseits begünstigt, wie Du oben lesen konntest, eine Insulinresistenz die Entstehung von Fett, insbesondere in Deiner Bauch- und Hüftregion. Da weniger Glukose in Deinen Zellen aufgenommen wird fehlt Dir Energie, weshalb Du nach Mahlzeiten schnell wieder Hunger hast und womöglich unter Heißhungerattacken leidest.
Falls Du übergewichtig sein solltest fällt es Dir mit PCOS wahrscheinlich auch schwerer abzunehmen. Das liegt daran, dass Dein Körper aufgrund Deines zu hohen Insulinspiegels davon ausgeht, dass ausreichend Glukose in Deiner Blutlaufbahn zur Energiegewinnung vorrätig ist. Folglich sieht Dein Körper nicht die Notwendigkeit, Energie aus Deinen Fettzellen zu ziehen, was das Abnehmen erschweren kann.
Übergewicht und Hormonschwankungen bei PCOS
Obendrein wird die Bildung von Fettzellen durch ein Ungleichgewicht in Deinem Hormonhaushalt und einem Überschuss des weiblichen Hormons Östrogen begünstigt. Daher wird Übergewicht auch als Symptom von PCOS gesehen. Hinzu kommt, dass Fettzellen selbst eine Form von Östrogen produzieren. Ein weiterer Teufelskreis, den man jedoch durch einen gesunden Lebensstil durchbrechen kann.
PCOS ohne Übergewicht
Oft bringen Ärzte PCOS nur mit übergewichtigen Frauen in Verbindung. Es gibt jedoch zahlreiche Frauen die ohne überschüssiges Fett auf den Hüften unter PCOS leiden. Falls Du sehr dünn oder eher untergewichtig bist, kann dies ebenfalls Deine Symptome verstärken. Untergewicht bedeutet für den Körper Stress und dieser kann Deinen Hormonhaushalt genauso durcheinander bringen wie Übergewicht.
Gene und PCOS
Wahrscheinlich hast Du schon mal gelesen, gehört oder Dir sagen lassen, dass Du gegen Dein PCO-Syndrom nichts machen kannst, außer Medikamente zu nehmen, weil es in Deinen Genen liegt. Es stimmt vielleicht, dass Du eine genetische Veranlagung für PCOS hast. Was sicher nicht stimmt, ist, dass Du nichts dagegen machen kannst.
Neue Forschungen zeigen immer häufiger, dass der alleinige Besitz einer genetischen Veranlagung nicht zur Entwicklung einer Krankheit führt. Ob sich Deine PCOS-Gene äußern oder nicht hast Du damit selbst in der Hand. Vereinfacht ausgedrückt kannst Du durch Deinen Lebensstil selbst beeinflussen, ob bestimmte Gene ein- oder ausgeschalten werden. Ein ungesunder Lebensstil kann Dein PCOS-Gen einschalten, ein gesunder wiederum ausschalten. Die Frage ist nur, in welche Richtung Du den Schalter drücken möchtest?
Absetzen Pille und PCOS
Häufig treten Symptome in Verbindung mit PCOS nach dem Absetzen der Pille auf. Das kann zwei Gründe haben. Der erste Grund für Deine Symptome kann sein, dass Du die Pille zur Behandlung Deines PCO-Syndroms eingenommen hast. Da die Pille lediglich Deine Symptome unterdrückt, kommen nach dem Absetzen der Pille häufig Deine PCOS Symptome wieder zurück.
Der zweite Grund kann sein, dass nach langjähriger Einnahme der Pille Dein Hormonhaushalt ganz schön durcheinander ist. Nachdem die Pille Deine Hormone künstlich gesteuert hat, kann es einige Monate dauern, bis sich Dein natürlicher Hormonhaushalt wieder einspielt. Solltest Du vor Einnahme der Pille noch nicht mit PCOS diagnostiziert worden sein kann es deshalb bis zu einem Jahr dauern, um festzustellen ob Deine Symptome auf das PCO-Syndrom zurückzuführen sind oder sich Deine Hormone nach langjähriger Pilleneinnahme erst noch regulieren müssen.
Wichtig ist es, Deinem Körper die Zeit zu geben die er braucht, um wieder in Balance zu kommen. Auch wenn Deine Symptome nicht auf PCOS zurückzuführen sind, werden Dir die Tipps auf meiner Seite helfen, Deine Hormone nach dem Absetzen der Pille wieder schneller in Balance zu bringen.
Chronische Entzündungen und PCOS
Unter chronischen Entzündungen sind keine typischen Entzündungen zu verstehen, wie Du sie beispielweise von einer Verletzung kennst. Bei chronischen Entzündungen, auch stille Entzündungen genannt, gerät Dein Immunsystem außer Kontrolle und greift körpereigene Zellen an. Ausgelöst werden chronische Entzündungen häufig durch einen ungesunden Lebensstil. Dabei spielen Übergewicht, Lebensmittelunverträglichkeiten und Deine Darmgesundheit eine wichtige Rolle.
Chronische Entzündungen können das Risiko einer Insulinresistenz erhöhen. Gleichzeitig können sie Deine Hormonproduktion durcheinander bringen und die Produktion männlicher Hormone (Androgene) begünstigen. Auch hier gilt, dass ein gesunder Lebensstil chronische Entzündungen lindern und zur Regulierung Deines Hormonhaushalts beitragen kann.
Nebennierenfunktion und PCOS
Eine weitere Ursache für Deine PCOS Symptome kann die Überproduktion von männlichen Hormonen in Deinen Nebennieren sein, die durch Stress ausgelöst wird. Wenn Du unter Stress leidest schütten Deine Nebennieren das Stresshormon Cortisol aus. Dieses begünstigt die Produktion männlicher Hormone und blockiert gleichzeitig die Herstellung bestimmter weiblicher Hormone. Dieses Ungleichgewicht in Deinem Hormonhaushalt löst schließlich Deine Symptome aus.
Stress kann in vielfältiger Form auf Dich einwirken. Sei es äußerlicher Stress in Form von Umweltweinflüssen oder innerer Stress, den Du Dir beispielsweise durch zu hohe Ansprüche und Erwartungen an Dich selbst erzeugst. Egal ob äußerlicher oder innerer Stress, der Effekt auf Deinen Körper ist der Gleiche. Deshalb kann die Reduktion von Stress bei PCOS eine sehr positive Wirkung haben.
Hormonschwankungen bei PCOS
Das Gesamtergebnis aller Ursachen ist ein Ungleichgewicht Deines Hormonhaushalts, das von einem zu hohen Anteil an männlichen Hormonen (Androgenen) dominiert ist. Alle Ursachen tragen dazu bei, dass entweder in Deinen Eierstöcken oder Deinen Nebennieren zu viele männliche Hormone produziert werden. Gleichzeitig ist Dein Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) niedrig, um überschüssige Androgen abzutransportieren. Zudem sind Deine weiblichen Hormone häufig aus dem Gleichgewicht, was sich in einem zu hohen Östrogenspiegel und einem zu niedrigem Progesteronspiegel äußert.
Diese Hormonschwankungen prägen das PCO-Syndrom und verursachen Deine Symptome. Um mehr über Deine Symptome zu erfahren und wie sie entstehen, folge diesem Link:
