Kräuter – Medizin für Deinen Körper

Kräuter - Medizin für Deinen Körper

Inhalt

Highlights im Überblick

  • Kräuter werden aus Blättern, Blüten, Sprossen oder Stängeln von Pflanzen hergestellt.
  • Kräuter sind reichhaltig an sekundären Pflanzenstoffen, die wichtig für unsere Gesundheit sind. 
  • Kräuter können hilfreich sein bei der Behandlung von chronischen Krankheiten. 
  • Kräuter zum Würzen von Gerichten helfen um Salz zu reduzieren. 
  • Am besten frische oder gefrorene Kräuter verwenden.

Warum selbst die Mühe machen und Essen mit Kräutern verfeinern, wenn es Fertiggewürzmischungen im Supermarkt zu kaufen gibt?

Laut einer Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft kochen nur 40% der Deutschen täglich selbst.1 Wenn doch der Kochlöffel geschwungen wird, greifen viele zu Fertigsaucen und -gewürzmischungen, die zahlreiche Zusatzstoffe enthalten. Frische Kräuter sind eher die Seltenheit.

Warum Kräuter Deinem Essen nicht nur Geschmack verleihen, sondern auch gut für Deinen Körper und Deine Gesundheit sind, erfährst Du in diesem Blog Beitrag.

Kräuter enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe

Wie Du letzte Woche gelernt hast, sind Kräuter sehr reichhaltig an sekundären Pflanzenstoffen. Verglichen mit Gemüse und Obst enthalten Kräuter einen höheren Anteil und eine größere Vielfalt an sekundären Pflanzenstoffen. Diese verleihen der Pflanze nicht nur ihre Farbe sondern auch ihr Aroma und ihren Geruch. Außerdem sagt man ihnen zahlreiche gesundheitliche Vorteile nach. Sie sollen vor chronischen Krankheiten wie Krebs, Herzkreislauferkrankungen, Schlaganfall, Diabetes oder Allergien schützen. Mehr zum Thema sekundäre Pflanzenstoffe erfährst Du hier.

Darüber hinaus weisen Kräuter noch viele weitere positive Eigenschaften auf. Kräuter wie Salbei, Lorbeer, Basilikum, Thymian, Rosmarin, Oregano oder Wermut enthalten Bitterstoffe die den Appetit anregen. Wer Probleme mit dem Magen hat und an Krämpfen oder Blähungen leidet, kann auf Dill, Fenchel, Wachholder oder Bohnenkraut zurückgreifen. Um die Nierentätigkeit anzuregen helfen Kräuter wie beispielsweise Petersilie, Basilikum, Kresse oder Borretsch. Wiederum andere haben konservierende Wirkungen, wie etwa Rosmarin.2 In höheren Konzentrationen können Kräuter ebenso therapeutische Effekte haben. Nachstehend findest Du dazu eine Übersicht:

Kräuter enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe, die gesundheitliche Vorteile haben

Kräuter vs. Gewürze - Was ist der Unterschied?

Wenn es um das Verfeinern von Gerichten geht, werden oft Kräuter und Gewürze verwendet. Oftmals verschwimmen die beiden Begriffe und es stellt sich die Frage, wie sie sich voneinander abgrenzen lassen. Sowohl Kräuter als auch Gewürze sind pflanzlichen Ursprungs,  unterscheiden sich allerdings in ihrer Herkunft.

Gewürze sind Pflanzenprodukte, die aromatische Eigenschaften besitzen. Sie können aus der  Rinde (z.B. Zimt), aus der Frucht (z.B. roter oder schwarzer Pfeffer), aus den Samen (z.B. Muskat), aus der Wurzel (z.B. Ingwer) oder aus anderen Pflanzenteilen von Kräutern, Bäumen und Sträuchern entstammen. Kräuter hingegen bestehen im Regelfall aus ihren Blättern, Blüten, Sprossen oder Stängeln.

Gewürze und Kräuter werden nicht nur zum Würzen von Gerichten herangezogen. In konzentrierter Form dienen sie medizinischen Zwecken und spielen insbesondere in der Kräuterheilkunde eine wichtige Rolle (siehe Übersicht oben). Somit machen Gewürze und Kräuter unser Essen nicht nur aromatischer und abwechslungsreicher, sie haben gleichzeitig viele gesundheitliche Vorteile.

Heute soll sich in erster Linie alles um das Thema Kräuter drehen. Nichtsdestotrotz weisen auch die verschiedenen Gewürze sehr viele Vorteile auf, über die Du im Laufe der Zeit mehr erfahren wirst.

Kräuter als Medizin - ein wiederkehrender Trend?

Die Meinungen, ob Kräuter in konzentrierter Form tatsächlich als Medizin wirksam sind, gehen weit auseinander. Viele sehen sie als nutzlose Pflanzen an, die man früher als Medizin genutzt hat bevor es „richtige“ Medikamente gab. Wiederum andere schwören auf ihre heilenden Wirkungen. Was stimmt nun? Die Wahrheit liegt sicherlich irgendwo in der Mitte.

In vielen Ländern stellen Kräuterheilkunde und traditionelle Medizin die wichtigste therapeutische Behandlungsart dar. Somit ist ein Großteil der weltweiten Bevölkerung auf pflanzliche Medizin angewiesen.  In der westlichen Welt sind alternative Behandlungsmethoden leider etwas in Vergessenheit geraten. Wir rennen mit sämtlichen Symptomen zum Arzt in der Hoffnung, dass wir schnellstmöglich mit einem Blatt Papier in der Hand zur nächsten Apotheke können und  Tabletten unsere Probleme lösen werden. Dadurch werden die Symptome erfolgreich unterdrückt. Das eigentliche Problem wird damit jedoch nicht behoben. Zur Verteidigung der Ärzte muss man sagen, dass oftmals die Zeit fehlt, den eigentlichen Grund der Krankheit festzustellen.

Beispiel: Du leidest an chronischem Sodbrennen, gehst zum Arzt und bekommst Tabletten verschrieben, welche dieses lindern sollen. Die Ursache Deines Sodbrennens ist damit nicht behoben. Du unterdrückst lediglich Deine Symptome.

Dennoch hat die moderne Medizin durchaus ihre Daseinsberechtigung, der wir eine Vielzahl lebensnotwendiger Behandlungen verdanken. Insbesondere wenn es um akute Krankheitsbilder geht. Meiner Meinung nach wäre uns mehr geholfen, wenn traditionelle und moderne Medizin Hand in Hand gehen würden. Insbesondere im Hinblick auf chronische Krankheiten kann die traditionelle Medizin hilfreich sein, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Neben den Symptomen werden Faktoren wie Ernährung, Lebensstil, Schlaf, Sport, Stress, usw. mit einbezogen, die bei der Entstehung von Krankheitsbildern eine Rolle spielen. Erfreulich ist deshalb zu sehen, dass die Nachfrage nach alternativen Behandlungsmethoden steigend ist.

Nicht nur in der traditionellen, sondern auch in der modernen Medizin haben Kräuter und ihre sekundären Pflanzenstoffe eine wesentliche Bedeutung. Viele Medikamente finden ihren Ursprung in der Kräuterheilkunde. Nach wie vor erforscht die Pharmazie aktive Pflanzenstoffe auf der Suche nach neuen Medikamenten zur Behandlung von Krankheitsbildern. 

Ich möchte Dich keinesfalls davon abhalten, zum Arzt zu gehen. Wenn es Dir nicht gut geht, sollte das auf jeden Fall Dein erster Anlaufpunkt sein. Sich hingegen damit zufrieden zu geben, chronische Krankheiten langfristig und dauerhaft mit Tabletten zu behandeln, sollte meiner Meinung nach nicht die Lösung sein. Sie sind oft ein Zeichen, dass etwas in Deinem Körper nicht im Gleichgewicht ist und das wieder ins Lot gebracht werden muss. In solchen Fällen macht es durchaus Sinn sich über alternative Behandlungsmethoden Gedanken zu machen.

Achtung! Es gibt in der alternativen Medizin auch viele dubiose Anbieter, die teilweise mit fragwürdigen traditionellen Behandlungsmethoden werben. Daher lohnt es sich die Zeit zu nehmen und zu prüfen, ob die jeweilige Person tatsächlich eine zertifizierte Ausbildung genossen hat.

Kräuter anstatt Salz verwenden

Salz ist das wohl herkömmlichste Würzmittel und darf bei vielen Menschen in keiner Mahlzeit fehlen. Ganz streng betrachtet zählt man Salz nicht zu den Gewürzen. Es ist ein Mineralstoff, das unser Essen schmackhafter macht.

Kochen mit Kräutern hat deswegen noch einen weiteren Vorteil. Da es Deinem Essen mehr Geschmack verleiht, hilft es Dir Deinen Salzkonsum zu reduzieren. Gleichzeitig bringst Du mehr Abwechslung in Deine Gerichte.

Ein hoher Salzkonsum wird vor allem mit einem erhöhten Blutdruck und Herzkreislauferkrankungen in Verbindung gebracht. Zum Thema Salz wird es deshalb einen separaten Blog Eintrag geben.

Was ist besser: frische vs. gefrorene vs. getrocknete Kräuter?

Zunächst ist erst mal wichtig, dass Kräuter überhaupt einen Platz auf Deinem Teller einnehmen. Ob frisch, gefroren oder getrocknet ist dabei erst mal nachrangig. Dennoch haben die verschiedenen Formen ihre Vor- und Nachteile.

Frische Kräuter sind intensiver im Geschmack und aufgrund der vielen Nährstoffe die wohl beste Wahl. Im Supermarkt findest Du sie frisch im Topf oder in geschnittener Form. Am besten hast Du frische Kräuter selbst in Deinem Garten oder auf dem Balkon zur Hand.

Nicht immer sind Kräuter frisch erhältlich, was vor allem saisonale Gründe hat. Darum kann man vor allem in den Wintermonaten getrost auf gefrorene Kräuter zurückgreifen, da sie hinsichtlich der Nährstoffwerte den frischen Kräutern kaum nachstehen. Gefrorene Kräuter gibt es ganzjährig zu kaufen und  sie sind oftmals  bereits in gemischten Formen (z.B. italienische Kräuter) erhältlich. Du kannst selbstverständlich frische Kräuter auch selbst klein hacken und einfrieren.

Getrocknete Kräuter als dritte Alternative schneiden mit Blick auf die Nährstoffe am schlechtesten ab. Trotzdem verwendet man lieber Kräuter in getrockneter Form als ganz auf sie zu verzichten.

Mein Tipp: die Mischung macht’s. Ich kaufe häufig frische Kräuter zum Kochen und falls ich nicht alle davon benötige, hacke ich den Rest einfach klein und friere ihn ein. Für den Fall, dass es mal schnell gehen muss, greife ich ins Tiefkühlfach oder zu den getrockneten Kräutern im Vorratsschrank.

Tipps und Tricks zum Thema Kräuter

Vielleicht hat Dich der Blog Beitrag auf den Geschmack gebracht und Du möchtest nun selbst Deinen eigenen Kräutergarten anlegen? Sei es auf dem Balkon, in Deiner Küche oder im Garten. Tipps dazu kannst Du auf folgender Seite finden: „Garten Fräulein“.

Was Du ansonsten noch beachten solltest, habe ich Dir untenstehend zusammengefasst:

  • Organische Kräuter enthalten mehr Nährstoffe.
  • Frische Schnittkräuter sollten am besten nach dem Kauf zeitnah zubereitet werden.
  • Schnittkräuter in einem Glas Wasser in den Kühlschrank stellen, dadurch bleiben sie länger frisch.
  • Kräuter am besten erst kurz vor der Verwendung klein hacken, damit sie ihr Aroma nicht verlieren.
  • Bei Kräutern mit weichen Stängeln (z.B. Basilikum, Petersilie, Koriander) können sowohl die Blätter als auch die Stängel verwendet werden. Diese einfach mit klein hacken, da sie besonders viel Aroma enthalten.
  • Frische Kräuter klein hacken und für die Wintermonate einfrieren.

Deine Aufgabe für diese Woche

Welche Kräuter landen bereits auf Deinem Teller? Sind diese frisch, gefroren oder getrocknet? Wie können frische Kräuter häufiger Bestandteil Deiner Mahlzeiten werden? 

Geh diese Woche im Supermarkt nicht am Kräuterregal vorbei sondern packe frische Kräuter in Deinen Einkaufskorb. Probiere neue Kräuter aus, die Du noch nicht kennst. Und ersetze Dein fertiges Salatdressing-Gewürz mit frischen Kräutern. Vielleicht magst Du Dir sogar eine kleine Kräuterecke auf dem Balkon oder im Garten anlegen.

Rezepte

Damit in dieser Woche mehr Kräuter auf Deinem Teller landen, erhältst Du zwei Rezeptideen, die es Dir einfach machen werden.

Cashew-Kräuter-Aufstrich

Du liebst Frischkäseaufstrich mit Kräutern? Dann ist diese nussbasierte Variante genau das richtige für Dich. Tipp: Schmeckt derzeit auch super lecker mit frischem Bärlauch.

Kräuter-Salatdressing

Gerne teile ich mit Dir mein Lieblings-Salatdressing-Rezept, welches super zu verschiedenen gemischten Salatvarianten passt.

Vorschau

In den letzten zwei Monaten hast Du alle wichtigen Grundkenntnisse zum Thema Ernährung erhalten. Im nächsten Blog Eintrag wird sich alles um das Thema Wasser drehen. Warum viel Trinken wichtig ist und was Dir dabei helfen kann, regelmäßig ausreichend zu trinken, erfährst Du nächste Woche. 

Fragen und Kommentare

Hast Du Fragen zum Blogeintrag oder möchtest mir einen Kommentar hinterlassen? Dann kannst Du das gerne im Kommentarfeld unten machen. Was sind Deine Lieblingskräuter?

Alles Liebe,

Carina

P.S.: Auf meinem Blog findest Du hilfreiche Tipps, wie Du durch Ernährung Deine Gesundheit unterstützen kannst. Sie ersetzen keine Behandlung durch Deinen Arzt.

  1. https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Ernaehrungsreport2019.pdf?__blob=publicationFile
  2. https://www.bzfe.de/inhalt/kraeuter-gesund-essen-443.html
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