Inhalt
Highlights im Überblick
- Superfoods sind nährstoffreiche Nahrungsmittel, denen man besondere gesundheitliche Vorteile nachsagt.
- Superfoods sind ein Marketingtrend der Lebensmittelindustrie.
- Superfoods ersetzen keine gesunde Ernährungsweise.
- Superfoods enthalten oftmals nicht mehr Nährstoffe als vergleichbare regionale Produkte.
- Superfoods sind schlecht für die Umweltbilanz.
Wir finden sie mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt und sämtlichen Drogeriemärkten: Superfoods.
Sie sollen nicht nur besonders viele Nährstoffe enthalten, sondern auch extrem gut für unsere Gesundheit sein. Kann man den Versprechungen auf den Verpackungen Glauben schenken oder sind Superfoods nur ein weiterer Marketingtrend?
Was sich hinter dem Mythos Superfoods versteckt, ob sie so viele Nährstoffe enthalten wie versprochen wird und ob sie tatsächlich kleine Gesundheitswunder sind, erfährst Du in diesem Blogeintrag.
Was sind Superfoods?
Der englische Begriff Superfoods hat es sogar schon in den deutschen Duden geschafft. Demnach definiert sich ein Superfood als „besonders gesundes, nährstoffreiches Nahrungsmittel“.1 Eine gesetzliche Regelung, was als Superfood erklärt werden darf, gibt es jedoch nicht. Im Regelfall wird als Superfood bezeichnet was viele Mikronährstoffe, darunter Mineralien und Vitamine, sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Antioxidantien enthält.
Basierend auf verschiedensten Forschungsergebnissen sollen Superfoods besondere gesundheitliche Vorteile haben. Sie sollen unter anderem schlank machen, unser Immunsystem stärken, Krankheiten vorbeugen und gut für Blut, Herz und Haut sein. Ob das wirklich so ist, dazu weiter unten mehr.
Superfoods – Nährstoffwunder oder Marketingtrend?
Das Thema gesunde Ernährung hat in den letzten Jahren immer mehr an Popularität gewonnen und damit auch das Thema Superfoods. Dank der geschickten Marketingstrategien der Lebensmittelindustrie kommt man deshalb beim Besuch im Supermarkt kaum mehr an ihnen vorbei.
Wissenschaftlich ist umstritten, ob Superfoods tatsächlich so viele gesundheitliche Vorteile haben, insbesondere im Vergleich zu heimischen Produkten. Bisher wurden Studien oftmals nur an Tieren oder an Zellen im Reagenzglas durchgeführt, weshalb es fraglich ist, wie man diese Ergebnisse auf den Menschen übertragen kann. Häufig werden darin auch nur einzelne Wirkstoffe des jeweiligen Superfoods getestet. Die Wirkungsweise in Zusammenspiel mit anderen Lebensmitteln ist dabei unklar.
So gesund Superfoods vielleicht sein mögen, immer wieder wird bei Lebensmittelkontrollen festgestellt, dass sie mit Pestiziden, Schwermetallen oder Bakterien belastet sind. In hohen Konzentrationen können bestimmte Superfoods sogar allergische Reaktionen oder Wechselwirkungen mit Arzneien hervorrufen. Schaut man sich außerdem den Nährstoffgehalt vieler Superfoods an, ist dieser selten höher als für vergleichbare, regionale Lebensmittel. Eine Gegenüberstellung der beliebtesten Superfoods mit heimischen Erzeugnissen findest Du weiter unten.
Die Lebensmittelindustrie macht sich den Trend dennoch zunutze und wirbt mit augenscheinlichen Superfoods. Wir sollen denken, dass wir damit unserem Körper und unserer Gesundheit etwas Gutes tun und greifen zu. Dabei darf man nicht vergessen: Auch wenn Superfoods viele Nährstoffe enthalten, macht die Zunahme von Superfoods noch keine gesunde Ernährung aus. Eine Handvoll Goji Beeren auf Deinem Müsli sind vielleicht für das Gewissen gut, gleichen aber keine ungesunde Ernährungsweise aus.
Die beliebtesten Superfoods im Vergleich
Schauen wir uns mal die beliebtesten Superfoods im Vergleich an:
- Einziger Nachteil von Leinsamen: sie quellen nicht so gut auf und liefern deshalb nicht die gleiche gelartige Konsistenz.
- Die Zahlen sprechen denke ich für sich, klarer Marketinghype um Nichts.
- Wallnüssen haben einen vielfach höheren Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und schlagen damit die Avocado.
- Auch die Hirse schlägt Quinoa, vor allem was den Eisengehalt betrifft. Gleiches gilt übrigens für Hafer.
Wie Du in der Gegenüberstellung schnell festgestellt haben wirst, enthalten die einzelnen Superfoods teilweise zwar einen hohen Anteil bestimmter wichtiger Nährstoffe, allerdings müssen sich unsere heimischen Produkte keines falls verstecken, da sie häufig sogar mehr dieser „Super“-Nährstoffe enthalten. Die hier aufgeführten Superfood Beispiele sind dazu meistens um ein vielfaches teurer als die aufgezeigten Alternativen.
Stellt sich die Frage, warum man beispielsweise nicht eine Packung Leinsamen als Superfood bewirbt? Die Antwort ist ganz einfach. Ein altbewehrtes und bekanntes Produkt mit einem neuen Marketingspruch zu bewerben? Nicht gerade einfallsreich. Dazu ist es weder hipp, noch cool und wird kaum die Verkaufszahlen steigern. Ein neues exotisches Produkt hingegen auf den Markt zu bringen, das noch niemand kennt und teuer verkauft werden kann, hat dagegen viel größere Erfolgschancen.
Der Vergleich soll Dir zum einen zeigen, dass man gerne mal wieder auf regionale Produkte zurückgreifen darf, auch wenn sie nicht dem neuesten Trend entsprechen. Manchmal ist es eben viel cooler gegen den Strom zu schwimmen. Wieder verstärkt zurück zu den Wurzeln zu gehen macht in vielerlei Hinsicht Sinn, auch unserer Umwelt zu Liebe. Denn gesunde Ernährung muss am Ende gar nicht kompliziert sein.2
Superfoods und Thema Umwelt
Superfoods schneiden leider ziemlich schlecht ab was die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit betreffen. Oft werden Superfoods aus fernen Ländern importiert. Goji-Beeren werden beispielsweise aus China importiert und Chia-Samen, Quinoa, Avocados and Acai-Beeren werden kommen häufig aus Mittel- oder Südamerika. Das ist schlecht für unsere CO2 Bilanz und schadet dadurch unserer Umwelt. Die langen Transportwege können zudem den ursprünglich hohen Nährstoffgehalt sinken lassen, was das ursprüngliche Superfood gar nicht mehr so super macht.
Nicht nur der Transportweg, auch der Anbau vor Ort kann der Umwelt schaden. Oftmals erfordert der wachsende Bedarf an Superfoods den Anbau von Monokulturen. Zur Steigerung der Produktion werden teils noch Pestizide verwendet. Da der Anbau im Regelfall in Drittländern stattfindet kann es passieren, dass die EU-Höchstgrenzen für Pestizidverwendung überschritten werden.
Wenn Du der Umwelt also etwas Gutes tun und einen positiven Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leisten möchtest, dann greifst Du besser auf heimische Produkte zurück. Diese haben kürzere Transportwege, sind frischer und enthalten dadurch noch mehr Nährstoffe.
Fazit: Brauchen wir Superfoods?
Meine persönliche Meinung ist ganz klar: Nein. Für mich ist es lediglich ein Marketingtrend der Lebensmittelindustrie, mit der sich viel Geld verdienen lässt. Superfoods mögen teilweise viele Nährstoffe enthalten, aber eben nicht mehr als die altbekannten regionalen Klassiker. Dazu sind Superfoods eher schlecht für unsere Umweltbilanz und hinterlassen dazu noch ein großes Loch im Geldbeutel.
Für mich persönlich sind alle pflanzlichen Lebensmittel Superfoods – sei es Gemüse, Früchte, Beeren, Nüsse, Hülsenfrüchte, usw.. Ihr reicher Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen rechtfertigt meiner Meinung nach ein großes Schild über der gesamten Gemüse- und Obstabteilung mit der Bezeichnung Superfoods.
Aus diesem Grund wirst Du auf meiner Webseite keine Rezepte mit trendigen Superfoods finden, da für mich auch das Thema Nachhaltigkeit im Bereich Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Mit meinen Rezeptideen möchte ich Dir zeigen, wie man altbekannte deutsche Klassiker gesünder gestalten kann und dass unsere lokalen Champions mindestens genauso lecker wie die trendigen Superfoods schmecken.
Deine Aufgabe für diese Woche
Die Aufgabe für diese Woche ist gar nicht schwer. Wenn Du diese Woche im Supermarkt unterwegs bist, achte einmal bewusst darauf, wie viele Superfoods Dir angepriesen werden. Findest Du die heimischen Alternativen genauso schnell?
Lass diese Woche einfach mal die Finger von den Superfoods und greife wieder zu den heimischen Produkten. Das wird nicht nur Deinen Geldbeutel sondern gleichzeitig noch die Umwelt freuen.
Rezepte
Diese Woche sollen die altbewehrten „Superfoods“ wieder ins Scheinwerferlicht gerückt werden.
Curry-Kürbiscreme-Suppe
Passend zur Jahreszeit gibt es deshalb ein Kürbisrezept für Dich.
Overnight Oats
Anstatt mit Chia-Samen werden diese Overnight Oats mit unseren heimischen Leinsamen gemacht. Genau das richtige Rezept, wenn es morgens schnell gehen muss.
Vorschau
Passend zur weihnachtlichen Backzeit, dreht sich nächste Woche alles rund um das Thema Getreide. Ich werde Dir erklären was der Unterschied zwischen Vollkorn- und Weißmehl ist, warum Vollkorn besser ist und natürlich wird es ein paar Plätzchen-Rezepte geben.
Fragen und Kommentare
Hast Du Fragen zum Blogeintrag oder möchtest mir einen Kommentar hinterlassen? Dann kannst Du das gerne im Kommentarfeld unten machen. Was ist für Dich ein Superfood?
Alles Liebe,
Carina
P.S.: Auf meinem Blog findest Du hilfreiche Tipps, wie Du durch Ernährung Deine Gesundheit unterstützen kannst. Sie ersetzen keine Behandlung durch Deinen Arzt.
- https://www.duden.de/rechtschreibung/Superfood
- https://www.verbraucherzentrale.de/sites/default/files/2020-05/Flyer_Superfood_HB_web_2.pdf
